Um sechs Uhr erscheint ein grinsendes Gesicht mit
zwei Tassen Tee im Zelteingang: "Good morning, tea!".
Kurz danch kommen Schüsseln mit heißem Wasser,
"Good morning, washing water!".
Es ist ein wunderbarer, sonniger Morgen. Früstück, Lagerabbau.
Um 7:20 brechen wir auf. Die meisten Träger sind schon vor uns los
gegangen. Wir tragen uns noch beim Check Post ein, dann geht es steil
bergauf nach Sangbanda. Die Einheimischen sind mit unglaublichen Lasten
unterwegs. Ein 13jähriger Junge trägt 25 kg!
Wolfgang beim Police Check Post
In Sangbanda machen wir eine
längere Rast, wobei uns die Dorfbewohner mindestens ebenso
bestaunen wie wir sie.
Während unsere Träger nun den direkten Weg über Deorali
(nep. Paß) nach Bhandar nehmen, machen wir einen Umweg über
Thodung, um die dortige Käserei zu besuchen. Guna und Rajendra
begleiten uns. Der Weg führt durch herrliche Rhododendron-Büsche
den Kamm hinauf.
In Sangbanda
Auf ca. 2850m stoßen wir auf eine Papierfabrik.
Hier wird Papier mit der Hand geschöpft - fast wie im alten
Ägypten ...
Papierschöpferei (2850m)
Hier wird alles in Handarbeit gemacht
Alex ist sofort wieder von Kindern umringt
Ein paar Minuten weiter liegt die "Thodung Yak Cheese Factory"
(3090m). Sie wurde vor etlichen Jahren nach schweizer Vorbild errichtet
und wird nun von Nepalis betrieben. Es ist ein wunderschöner Platz.
Wäre da nich die Gebetsfahne mitten am Hof, könnte man meinen,
auf einer Alm in den Alpen zu sein. Wir halten eine urgemütliche
Mittagsrast mit gebackenem Käse + Chapatis und anschließender
Siesta.
Die Thodung Yak Cheese Factory (3090m)
Wolfgang fühlt sich hier sichtlich wohl
Erst um halb drei brechen wir wieder auf.
Flott bergaub geht es nach Deorali (ca. 2700 m) und weiter nach Bhandar
(ca. 2100 m). Schwarze Wolken ziehen auf, rasch wird es kühl und sehr
windg. Weiter ostwärts zieht ein heftiges Gewitter ab, doch uns
erreicht es nicht.
In Bhandar gibt es eine kleine Gompa, die gerade renoviert wird.
Schüchtern stecke ich meinen Kopf hinein und frage, ob ich denn
zusehen dürfte. Die jungen Künstler sind sehr erfreut über
den Besuch. Einer spricht etwas Englisch; er erklärt die Malereien und
lädt mich auch zum Fotografieren ein.
Die Gompa von Bhandar
Restaurierungsarbeiten
Unser Camp
steht auf einer großen Wiese am Ende des Dorfes, die als
Campingplatz ausgeschildert ist. Nachdem wir die Zelte aufgestellt haben,
gibt es Tee und Kekse. Wir diskutieren mit Rajendra über die
politischen Systeme Nepals und Österreichs. Rob ist natürlich im
Küchenzelt und schaut dem Koch über die Schulter. Letzterer
zaubert ein tolles Abendessen: Suppe, Makkaroni und Pizza. Rob ist
hingerissen.
Um 8 Uhr verziehen wir uns in die Zelte. Wecken ist für morgen 6:30
angesagt. Wolfgang liest noch; Alex und ich schreiben Tagebuch und
Postkarten.
Allgemeine Begeisterung über's Abendessen
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