Mera 98: Shivalaya - Thodung - Deorali - Bhandar 16. April


Um sechs Uhr erscheint ein grinsendes Gesicht mit zwei Tassen Tee im Zelteingang: "Good morning, tea!". Kurz danch kommen Schüsseln mit heißem Wasser, "Good morning, washing water!". Es ist ein wunderbarer, sonniger Morgen. Früstück, Lagerabbau. Um 7:20 brechen wir auf. Die meisten Träger sind schon vor uns los gegangen. Wir tragen uns noch beim Check Post ein, dann geht es steil bergauf nach Sangbanda. Die Einheimischen sind mit unglaublichen Lasten unterwegs. Ein 13jähriger Junge trägt 25 kg!


Wolfgang beim Police Check Post


In Sangbanda machen wir eine längere Rast, wobei uns die Dorfbewohner mindestens ebenso bestaunen wie wir sie. Während unsere Träger nun den direkten Weg über Deorali (nep. Paß) nach Bhandar nehmen, machen wir einen Umweg über Thodung, um die dortige Käserei zu besuchen. Guna und Rajendra begleiten uns. Der Weg führt durch herrliche Rhododendron-Büsche den Kamm hinauf.


In Sangbanda


Auf ca. 2850m stoßen wir auf eine Papierfabrik. Hier wird Papier mit der Hand geschöpft - fast wie im alten Ägypten ...


Papierschöpferei (2850m)


Hier wird alles in Handarbeit gemacht


Alex ist sofort wieder von Kindern umringt


Ein paar Minuten weiter liegt die "Thodung Yak Cheese Factory" (3090m). Sie wurde vor etlichen Jahren nach schweizer Vorbild errichtet und wird nun von Nepalis betrieben. Es ist ein wunderschöner Platz. Wäre da nich die Gebetsfahne mitten am Hof, könnte man meinen, auf einer Alm in den Alpen zu sein. Wir halten eine urgemütliche Mittagsrast mit gebackenem Käse + Chapatis und anschließender Siesta.


Die Thodung Yak Cheese Factory (3090m)


Wolfgang fühlt sich hier sichtlich wohl


Erst um halb drei brechen wir wieder auf. Flott bergaub geht es nach Deorali (ca. 2700 m) und weiter nach Bhandar (ca. 2100 m). Schwarze Wolken ziehen auf, rasch wird es kühl und sehr windg. Weiter ostwärts zieht ein heftiges Gewitter ab, doch uns erreicht es nicht.
In Bhandar gibt es eine kleine Gompa, die gerade renoviert wird. Schüchtern stecke ich meinen Kopf hinein und frage, ob ich denn zusehen dürfte. Die jungen Künstler sind sehr erfreut über den Besuch. Einer spricht etwas Englisch; er erklärt die Malereien und lädt mich auch zum Fotografieren ein.


Die Gompa von Bhandar


Restaurierungsarbeiten


Unser Camp steht auf einer großen Wiese am Ende des Dorfes, die als Campingplatz ausgeschildert ist. Nachdem wir die Zelte aufgestellt haben, gibt es Tee und Kekse. Wir diskutieren mit Rajendra über die politischen Systeme Nepals und Österreichs. Rob ist natürlich im Küchenzelt und schaut dem Koch über die Schulter. Letzterer zaubert ein tolles Abendessen: Suppe, Makkaroni und Pizza. Rob ist hingerissen. Um 8 Uhr verziehen wir uns in die Zelte. Wecken ist für morgen 6:30 angesagt. Wolfgang liest noch; Alex und ich schreiben Tagebuch und Postkarten.


Allgemeine Begeisterung über's Abendessen


voriger Tag | nächster Tag | Übersicht


(c) 1998 by SK