Es hat die ganze Nacht hindurch geregnet.
Am Morgen sind wir immer noch von dichten Wolken eingehüllt.
Wir stehen bis zum Knöchel im Gatsch.
Tuli Kharka scheint uns der ödeste Platz der Welt.
Bloß weiter! Um 6 Uhr gibt es Frühstück, dann zusammenpacken und
Aufbruch.
Laut Karte sollte es direkt ins Tal gehen, doch wir steigen zunächst etwas
auf. Danach kommen etliche Querungen, bis wir nach knapp eineinhalb Stunden einen
Steinhaufen erreichen, den Guna "Deorali", d.h. Paß, nennt und freudig mit
ein paar Zweigen schmückt. Nun geht es endlich bergab.
Die Rhododendronbüsche werden immer zahlreicher und höher, und
schließlich gehen wir wieder durch richtigen Bergurwald.
Kurz nach 1/2 11 erreichen wir eine hübsche Lichtung, auf der wir
unsere Mittagsrast halten. Tashing Dingma (3400m), vermuten wir.
Unser Weg stimmt jedoch schon lange nicht mehr mit der Karte überein ...
Endlich wieder in freundlicher Umgebung:
Mittagsrast in Tashing Dingma (ca. 3400 m)
Am Nachmittag bringt uns ein kurzes Wegstück (1:30 Std.) nach Khote (ca. 3600m).
Wir würden ja gern noch ein Stück weiter gehen, doch es war ausgemacht,
in Khote zu bleiben - und die Träger aus Jiri drohen mit Streik, falls wir sie
zum Weitergehen zwingen wollten.
Nun, sie haben in den vergangenen Tagen genug geleistet ...
Khote besteht übrigens aus zwei Hütten ("Hotels"), und es herrscht reger
Betrieb. Es scheint ein Sammelpunkt für alle Gruppen, die zum oder vom Mera
gehen, zu sein.
Von einer zurückkehrenden Gruppe hören wir, daß die Verhältnisse
am Mera selbst OK seien. Im Hunku Tal gäbe es aber extrem viel Schnee.
Die Überschreitung des Amphu Labsta Passes ist damit weiterhin mehr als fraglich.
Aber immerhin gibt es nach dem vielen Schlechtwetter für den Mera Peak
neue Hoffnung.
Am Abend klart es auf, und wir werden mit einer schönen Sicht auf "unseren"
Berg beschenkt.
Noch lange hören wir in dieser Nacht die erfolgreichen Gipfelstürmer feiern.
"Hotels" und Zelte in Khote (ca. 3600 m)
Hier herrscht reger Betrieb
Dem Mera (rechts) sind wir nun schon etwas näher
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