Mera 98: Hochlager, erster Gipfelsturm 3. Mai


Habe mich letztendlich doch noch erwärmt und gut geschlafen. Als ich um 7 Uhr aufwache, steht die Sonne schon ziemlich hoch am Himmel, und es ist angenehm warm. Das Panorama ist schlicht beeindruckend: Ama Dablam, Pumori, Everest, Lhotse, Makalu, ... Im Zelt von Guna und Dorje läuft schon längst der Gaskocher. Guna meint auf meine Nachfrage, ob ihnen in der Nacht nicht furchtbar kalt gewesen wäre: "Only little bit cold. Just freezing from below." Gegen 8 Uhr machen wir vier Gestalten aus, die sich dem Mera Central nähern. Guna meint, Rob und Oisal zu erkennen. Juchee!


Gespannte Blicke nach oben: Die Kameraden sind Richtung Gipfel unterwegs.


Wir brechen unser Lager ab und machen uns um 1/2 10 auf zum Hochlager. Für die gut 200 Hm brauchen wir etwa eine Stunde. Die Sonne sticht herab, und es ist schon wieder viel zu heiß. Das Hochlager liegt sehr eindrucksvoll auf einem Vorsprung auf der Rückseite eines Felsrückens (Bild). Gerade als wir eintreffen, kommt Oisal vom Gipfel zurück. Er berichtet, daß alle (Alex, Lakpa, Rob, Wolfgang und er) oben gewesen seien und nun der Reihe nach zurück kommen sollten. Was für eine Freude!!!


Blick vom Hochlager (5800m) zum Gipfel (rechts hinten)


Ich stapfe zurück zum Gletscher um auf die Freunde zu warten. Nach einer dreiviertel Stunde taucht Wolfgang aus dem Nebel auf. Er sieht müde aber happy aus. Meint, es wäre eigentlich recht leicht gewesen. Alex und Rob seien auch noch zum 15m höheren Nordgipfel gegangen, was sie Sherpas (Oisal und Lakpa) aber verweigert hätten. Nun lägen sie wahrscheinlich irgendwo in der Sonne. Im Camp herrscht natürlich ein großes Hallo, auch als viel später Alex und Rob eintreffen. Alle sind sie glücklich und begeistet von der Sicht, die man von oben hat.

Alex' Fotos vom Gipfelgang


Wolfgang, ...


... Alex und Rob nach erfolgreichem Gipfelgang


Am Nachmittag, gegen 3 oder 4 Uhr, beginnt es heftig zu schneien. Wir verkriechen uns in die Zelte und in die Schlafsäcke. Nur Som und Dorje werken unverzagt in ihrer Kochnische. Sie versorgen uns mit Suppe und Tee. Zum Abendessen gibt es köstliches Dal Bhaat - und das auf fast 6000 m!!


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