China - Mustagh Ata - 7546 m Skiexpedition Aug. 2001  
  
28. Juli:  Fahrt von Islamabad nach Chilas, Karakorum Highway

 

Die erste Blockade


die zweite


die dritte


und die vierte.


Kwaju (links) und Imtjas.
   
Frühmorgens beladen wir den Hiace Kleinbus, der uns über den Karakorum Highway nach China bringen soll. Unser Fahrer Kwaju [Hadschu:] ist ein untersetzter und, wie sich herausstellen soll, äussert entschlossener Hunza. Neben ihm kommt noch Imtias als Führer mit.

Unsere erste Etappe ist gut 400 km lang und führt über Abbodabad, Thakot, Besham und Dasu nach Chilas. Die Strasse ist asphaltiert, aber von teils riesigen Schlaglöchern durchsetzt. So kommen wir nur langsam, mit einem Schnitt von 40 km/h, voran.

In Besham machen wir Mittagsrast. Ein heftiger Sturm zieht auf, und es beginnt zu regnen. Ausgerechnet! Denn hier beginnt die eigentliche "Bergwertung". Wir treffen auch bald auf den ersten Felssturz, der die Strasse blockiert. Wir schaffen ein paar grössere Steine beiseite, dann fährt Kwaju kurz entschlossen über den Rest hinweg. Das klappt auch bei der zweiten Blockade ganz gut.

Doch ein paar Kurven weiter ist die Strasse schon wieder verschüttet. Diesmal handelt es sich um grössere Felsbrocken, und eine lange Autoschlange hat sich auf beiden Seiten gebildet. Ein paar Pakistani sind schon dabei, die Felsen über den Abhang zu rollen. Wir steigen aus und helfen kräftig mit. Die Pakistani staunen: das erleben sie offenbar nicht so oft. Die Touristen der anderen Gruppen (Hauser!) gaffen auch bloss und stehen im Weg. Aber mitzuhelfen kommt ihnen nicht in den Sinn. Wir schaffen tatsächlich eine schmale Durchfahrt. Erstaunlich, was man mit blossen Händen ausrichten kann! Kwaju steuert den Wagen sicher durch, keine 5 cm vom Abgrund. Ich kann kaum hinsehen.

Gegen 17 Uhr stossen wir auf den vierten und grössten Felssturz. Wieder packen alle mit an, aber diesmal sind ein paar ausgesprochen grosse Brocken dabei. Zwei Wagenheber, eine Eisenstange und viele Hände sind im Einsatz. Jedesmal wenn ein besonders grosser Felsen in den Abgrund rollt, bricht allgemeiner Jubel aus. Vier Stunden dauert es, bis die Strasse endlich passierbar ist. Danach geht es in wilder Fahrt bergab nach Chilas, wo wir um halb zwei Uhr nachts im Hotel eintreffen. Völlig erschöpft fallen wir ins Bett.


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(c) Sabine Kraml - kraml@hephy.oeaw.ac.at - aktualisiert am 9. Sept. 2001