Patagonien 2003/04

Los Glaciares: Cerro Torre und Fitz Roy Trek    (1/8)

El Chalten mit Fitz Roy Sabine vor dem grossen Wegweiser Peter auf dem ersten Wegstück Blick vom Kamm (775m) auf das Fitz Roy Massiv Camp. Poincenot, unser erster Lagerplatz Ach, wie schön ....

11. Dez: Calafate - Chalten - Camp Poincenot

In aller früh nehmen wir den Bus von El Calafate nach El Chalten, dem Ausgangspunkt für unseren ersten Trek. Etwa eine Woche lang wollen wir im Gebiet von Cerro Torre und Fitz Roy wandern und dabei, wenn es die Verhältnisse erlauben, auch einen Trip über das Inlandeis (Hielo Continental Sur) machen. Da nur die ersten ca 35 km der Strasse asphaltiert sind, dauert die knapp 200 km lange Fahrt satte vier Stunden.

In El Chalten angekommen, lädt uns der Bus erst mal bei den Nationalparkwärtern, den Guardaparques ab, die allen Trekkern eine kurze Einführung in den Nationalpark und den Schutz desselben geben. Der Eintritt ist gratis; es gibt sogar für jedes Team einen Folder mit Infos, Verhaltensregeln (Natur- und Wasserschutz, absolutes Feurverbot usw) und einer Skizze der Wanderwege. Freiwillige Spenden werden aber gerne angenommen.

Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass die Guardaparques ausgesprochen freundlich sind und ihnen ihr Nationalpark ein echtes Anliegen ist. Man kann nur hoffen, dass die Besucher, deren es in den kommenden Jahren sicher immer mehr geben wird, dies honorieren, die geltenden Regeln befolgen, und der Los Glaciares NP so schön bleibt wie er ist! Man wird später noch sehen, warum ich das so sehr betone....

Wer nur auf den ausgeschilderten Wegen wandern will, kann jetzt loslegen. Peter und ich wollen aber auf's Inlandeis und damit über die Grenze mit Chile. Wir müssen uns daher beim Militär registrieren und bekommen weiters ein Expeditionspermit.

15:35. Nachdem wir zweimal zwischen Guardaparques und Militär hin und her gelaufen und dazwischen auf Kaffee und Kuchen eingekehrt sind, haben wir alle Papiere. Es kann losgehen! Ein breiter, gut markierter Weg führt vom Ende des Dorfes (Haus mit gelbem Dach, grosser Wegweiser) zum Campamento Poincenot am Fuss des Fitz Roy. Nach drei Tagen Anreise von Europa endlich den Rucksack geschultert und einen Pfad unter den Füssen!

Es geht wunderschön und nur sachte ansteigend durch lichten Wald bergan. Auffallend sind die vielen weissen Baumleichen, die herumliegen. Erst denke ich es wäre Windbruch, tatsächlich sind es aber Reste von Waldbränden. Auch gibt es praktisch kein Unterholz.

Nach eineinhalb Stunden erreichen wir auf 775m einen Aussichtspunkt mit voller Sicht auf den Fitz Roy (dessen obere Hälfte sich leider in Wolken versteckt) und seine Trabanten. Nun geht es immer mit diesem tollen Anblick vor Augen weiter zum Campamento Poincenot, das gut geschützt im Wald liegt. Wir erreichen das Camp gegen 18:15. Ein paar Minuten später steht das Zelt. Ins Tagebuch schreibe ich: "Es ist ein super Platz. Ein paar Meter weiter Richtung Bach hat man eine herrliche Aussicht. Peter ist auch ganz hingerissen."

Was noch auffällt ist, dass das Camp absolut sauber ist. Kein Fitzel Papier oder Plastik ist zu sehen. Super! Ein kleines Stück von Camp und Bach entfernt gibt es ein Plumpsklo, das auch diszipliniert benutzt wird (Motto: "don't shit in the bushes!"). Trinkwasser gibt es im Bach. Und damit das auch so bleibt, geht man zum (Ab)Waschen, Zähne Putzen usw immer ein Stück von diesem weg. Siehe auch dieses Schild.

Gehzeit: ca 2:45 Std


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© SK, erstellt 17. Jan. 2004, zuletzt aktualisiert 21. Jan. 2004.