Patagonien 2003/04

Los Glaciares: Cerro Torre und Fitz Roy Trek    (6/8)

Tirolesa Peter im Aufstieg, im Hintergrund der Pass Blick nach Norden zur Laguna Torre... .. und nach Südwesten zur Laguna Toro Farbtupfer in der kargen Landschaft - ein Jungfernschuh Laguna Toro und Paso del Viento

16. Dez: Paso de las Agachonas - Laguna Toro

Der Sturm wütet die ganze Nacht. Am Morgen immer noch starker Wind, aber blauer Himmel - zumindest über dem Camp. Über den Bergen hängt immer noch ein rechtes Unwetter.

Aufbruch um 9:20. Wir überqueren den Fluss mittels Tirolienne (fast wie am Abenteuerspielplatz) und steigen Richtung Süden zum Paso de las Agachonas auf. Zunächst geht es durch dichten Wald bergan; viel Windbruch, Wegfindung nicht ganz einfach. Oberhalb der Baumgrenze, die hier auf ca 900m liegt, führt der Weg in immer lockerer werdendem Geröll ziemlich geradlinig zum Pass auf ca 1200 m. Der Wind ist im freien Gelände wieder einmal so stark, dass ich mich bewusst gegen die Böen stemmen muss, um nicht umgerissen zu werden. Aber Wind hin, Wind her, ich freue mich über die kleine Bergetappe. Wie gut, wieder einmal richtig steigen zu können!

Vom Pass hat man einen tollen Ausblick nach Norden ins Tal des Rio Fitz Roy und nach Süden ins Tal des Rio Tunel. Fitz Roy und Torre stecken leider in Wolken. Wir machen eine kurze Mittagsrast und steigen dann ins Tal des Rio Tunel ab. Der Weg ist einfach und leicht zu finden. Erstaunlich ist die (relative) Vielfalt an Blumen, die es hier hat. Einige davon gibt es angeblich nur hier.

Am Talboden angekommen geht es noch eine gute Stunde flach und gegen den Wind zum nächsten Camp. Der Weg ist mit Steinmännern markiert, der Wind allerdings so stark, dass teilweise schwer ist, überhaupt dagegen anzukommen. Der Paso de la Viento (Windpass) macht schon hier unten seinem Namen alle Ehre.

Wir ereichen das Campamento Toro gegen 16 Uhr. Es liegt ein Stück von Fluss und Lagune entfernt gut geschützt zwischen Bäumen unterhalb eines Felsriegels. Der Windschatteneffekt ist beeindruckend: Im Bereich des Camps ist es fast windstill, sobald aber auf die Ebene hinaustritt, reisst einen der Wind fast um. Die Kehrseite der Medallie ist, dass es im Camp ziemlich viele Mücken hat.

Etwas später lässt der Wind nach und wir liegen gemütlich in der Sonne. Ich mache noch einen Ausflug zur Laguna Toro und sehe dabei hoch über den Felsklippen zwei Kondore kreisen. Genial!

Wir sind übrigens komplett alleine hier. Ausser uns keine Menschenseele weit und breit :-)


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© SK, erstellt am 19. Jan. 2004, zuletzt aktualisiert am 30. Jan. 2004.