Nahuel Huapi: Paso de las Nubes (4/4) |
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7. Jan: Puerto Frias - Puerto Blest - BarilocheDieser letzte Abschnitt führt mehr oder weniger flach das Tal hinaus durch dichten Urwald, Bambusgestrüpp, längere sumpfige Abschnitte und immer wieder über grosse umgefallene Bäume. Der Weg, leicht zu finden, gleicht fast einem Hindernislauf und macht mir riesig Spass. Nach etwa zwei Stunden führt der Weg an den Fluss, wo die beiden Japanerinnen, die schon am frühen Morgen aufgebrochen sind, auf einer Schotterbank in der Sonne liegen. Ich geselle mich zu ihnen um auf Peter zu warten. Nun ist es noch eine gemütliche Stunde bis zu einem grossen Baumstamm, der als Brücke über den Rio Frias dient. Von dort sind es noch 20-30 Min zum Lago Frias, der malerisch zwischen bewaldeten Hügeln liegt. Der Weg endet direkt bei der Bootsanlegestelle und Zollstation Puerto Frias. Hier soll es dreimal täglich (um ca 11, 13 und 16:30 Uhr) eine Verbindung mit Boot, Bus, nochmal Boot und nochmal Bus nach Bariloche geben. Tatsächlich ist der Fahrplan rein willkürlich: Als wir mittags in Pto Frias eintreffen, sagt man uns, das Boot um 13 Uhr gäbe es nicht. Zusammen mit der Engländerin und später den beiden Japanerinnen richten wir uns also auf eine längere Wartezeit ein. Kurz nach eins kommt dann doch ein Boot mit einer Ladung Touristen. Laut schnatternd überschwemmen sie den Kiosk, um eine viertel Stunde später zurück zu fahren --- ohne uns mitzunehmen. Etwas ratlos bleiben wir zurück. Eine 3/4 Stunde später kommt noch ein Boot, selbe Prozedur, doch diesmal dürfen wir an Bord. (Wahrscheinlich weil einige der Fahrgäste in den Bus nach Chile gewechselt haben.) In Puerto Alegre bekommen wir sogar einen Bus nach Puerto Blest, doch hier legt die Fähre genau bei unserer Ankunft ab - um quer gegenüber wieder festzumachen. Die Engländerin ist fuchsteufelswild: Sie arbeitet selbst als Tour-Operatorin in Bariloche und bringt immer wieder Reisegruppen hierher. Vor drei Tagen wollte sie ihre Rückfahrt reservieren, um pünktlich für die nächste Gruppe zurück zu sein - was von der Bootsgesellschaft als unnötig abgelehnt wurde. Und nun will ihr keiner sagen, ob die Fähre noch mal zurück kommt um uns mitzunehmen oder nicht. Natürlich kommt sie nicht zurück sondern fährt gut eineinhalb Stunden später direkt nach Llao Llao. Wir dürfen bis 20 Uhr auf das nächste Boot warten, das uns dann *hoffentlich* mitnehmen wird. Zum Glück gibt es in der Nähe eine Snackbar, die akzeptablen Kuchen und Kaffee serviert. Von den Amerikanern und Argentiniern fehlt allerdings jede Spur. Wir vermuten schon, dass das Boot um 16:30 gestrichen wurde. Wie sich später herausstellt, ist es einfach erst um 18 Uhr gefahren. Wie auch immer, kurz nach 19 Uhr sind wir wieder alle beim Steg in Pto Blest vereint und warten auf die Fähre. Ebenso wie eine ganze Menge Touristen, die von der Seentour aus Chile kommen. Das versprochene Boot ist pünktlich, und wir dürfen tatsächlich alle an Bord. Auf der einstündigen Überfahrt nach Llao Llao drängt sich der Haufen dreckiger Wanderer gemütlich am Oberdeck, tauscht Erlebnisse und Emailadressen aus. Von Llao Llao ist es noch 'mal eine halbe Stunde mit dem Bus nach Bariloche. Mittlerweile ist es 22 Uhr. Das Zimmer, das wir im "Condor Andino" reserviert hatten, ist natürlich längst weg, weil niemend mehr mit uns gerechnet hat. Ein anderes Quartier zu finden ist hoffnungslos - ganz Bariloche ist ausgebucht. Nach einigem Hin und Her bekommen wir das letzte freie Bett sowie eine extra Matratze in einem 4er (jetzt 5er) Zimmer. Immerhin. Die anderen Zimmerbewohner nehmen's gelassen. Jetzt eine heisse Dusche und dann Abendessen. Zum Glück haben argentinische Restaurants bis weit nach Mitternacht offen..... |
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© SK, erstellt 21. Jan. 2004, zuletzt aktualisiert 24. Jan. 2004. |